BPMN 2.0 - Gesellschaft für Prozessmanagement (Schweiz)

Im Gegensatz zur Beschreibungssprache Ereignisgesteuerten Prozesskette (EPK), die mehr oder weniger mit ARIS verknüpft ist, ist die BPMN 2.0 eine Open Source-Sprache. Dies ist einer der Gründe, warum sie die EPK weltweit als verbreitetste Sprache abgelöst hat. Mit der Version 2.0 enthält die BPMN 2.0 auch die wichtigsten Modellierungs-Objekte der EPK, was vorher breit vermisst wurde. Für die Beschreibung von Prozessen sind beide sehr gut geeignet. Werden aber Prozesse oft unterbrochen, sind viele Entscheidungsregeln enthalten und/oder findet ein hoher Austausch von Informationen zwischen Prozessen statt, so scheint die BPMN 2.0 geeigneter zu sein. Sind dagegen viele Rollen in einem Prozess beteiligt und soll die Darstellung dabei übersichtlich bleiben, so ist die EPK besser. Die BPMN 2.0 ermöglicht eine Typisierung in über 30 Ereignisse, was den Informationsgehalt des Models verbessert, gleichzeitig die Lesbarkeit für Ungeübte aber wieder einschränkt.

Eine der beiden Sprachen in die andere zu übersetzen ist nicht einfach. An vielen Punkten im Prozess muss dieser neu beschrieben werden, vor allem, wenn die Prozesse viele Entscheidungen, Schlaufen und Rollenwechsel haben.

Sollen Prozesse automatisch umgesetzt werden („Model to execute"), ist dies mit der BPMN 2.0 (mit einigen Tools) möglich, weil jedem Modellierungs-Objekt direkt Code hinterlegt ist. Beim Modellieren wird quasi gleichzeitig programmiert.

Die GP Schweiz wird aktiv den Austausch von Erfahrungen in der Anwendung von BPMN 2.0 fördern und dazu in Zukunft Praxis Arbeitsgruppen und Dikussionsforen anbieten.