Comeptence Circle - Gesellschaft für Prozessmanagement (Schweiz)

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Comeptence Circle

Spitäler

Das Competence Center Gesundheitswesen ist einer der derzeit zwei inhaltlichen Schwerpunkte der Arbeit der GP Schweiz, um innerhalb des Schweizer Gesundheitswesens einen Erfahrungsaustausch zum Prozessmanagement in Gang zu setzen. In einem Competence Circle werden Themen wie Patientenpfad, Bewirtschaftung der Verbrauchsmaterialien mit Kanban oder der Nutzen von Referenzmodellen im Spitalwesen in verschiedenen Vorträgen und Worksshops behandelt.

Die Zukunft der Prozessbeschreibung

Neun Prozessfachleute aus Spitälern diskutierten am 07.03.2016 im Flughafen Zürich die Zukunft der Prozessbeschreibung.
 
Die Situation ist für viele Prozessfachleute frustrierend. Es werden nicht alle Prozesse beschrieben und diese enthalten nur einen Teil der Prozessinformationen. Zu viel Wissen, das für die Ausführung von Prozessen wichtig ist, findet sich verstreut in anderen Dokumenten. Neben der Unvollständigkeit führt die Art der Darstellung dazu, dass Prozessbeschreibungen oft nicht genutzt werden. Vor den Türen des Datenfriedhofs schlägt man sich anders durch. Dies fällt kaum auf, da das Management sich nicht wirklich dafür interessiert. Es denkt, Prozessbeschreibung sei bereits Prozessmanagement.
 
So wird übersehen, dass:
·         Die IT die Prozessbeschreibung übernimmt, das Fach aber den Anschluss verliert
·         Textbasierte Beschreibungen in Kollaborationstools nutzerfreundlicher wären
·         Die Methoden für die Beschreibung wissensbasierter Prozesse nicht mehr voll geeignet sind
·         In Zukunft Prozesse direkt grafisch und ausführbar programmiert werden und so die Software selbst zur Prozessbeschreibung wird und den Nutzer anleitet.
 
 
Die Diskussion ergab kurz gefasst folgende Ergebnisse:
1.    vollständige Prozessdokumentationen liefern zu wenig Mehrwert; es sollte nur wichtiges, einem Zweck dienendes dokumentiert werden.
2.    Für die Dokumentations-Zwecke sollten verschiedene Kommunikations-Kanäle für verschiedene Menschen genutzt werden, was eine entsprechende Aufbereitung notwendig macht.
3.    An Organisationsgrenzen sollten Leistungsbeschreibungen eingesetzt werden, dann kann der Prozess ohne weiteres quer durch die Abteilungen definiert werden.
4.    Prozesslandschaften sollten eher Entscheidungslandschaften sein, vor allem, wenn Experten Prozesse ausführen. Die neuen Standards zum Thema Case-Management-Prozesse (CMMN) und zur Beschreibung von Entscheidungen (DMN) können genutzt werden. In Richtung Workflow-Unterstützung wird daran kein Weg vorbeiführen.
5.    Das Durchspielen von Prozessen in Live-Settings, die Simulation, Planspiele, Huddle-Boards sollten mehr als Prozessmodelle eingesetzt werden, um den Charakter eines Prozesses, dessen Idee und das Feeling, ob es funktioniert, deutlich zu machen.
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